St. Ives, Cornwall. Ein Sehnsuchtsort. Meer, Möwen, Kunst.

Leuchtturm auf Felsen am Meer
Fernhören
St. Ives, Cornwall. Ein Sehnsuchtsort. Meer, Möwen, Kunst.
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Hallo! Hier sind die Reisefrequenzen. Heute beginnt das Reisen auf der neuen Frequenz „Fernhören “ mit einem Rundgang durch das malerische südwestenglische St. Ives.

Ausflüge zu Sehnsuchtsorten, die pandemiebedingt endlos weit weg erscheinen. Zu Orten, an denen ich unzählige Male gewesen bin, durch deren Straßen und Wege ich in meinen Träumen gehe. Die Seele wandert manchmal bis zum äußersten Meer.
Deshalb gibt es auf den „Reisefrequenzen“ jetzt ab und zu einen Ausflug zum Ozean. Zu den Wellen und den Farben des in der Gischt gebrochenen Lichts.
Ich nehme Euch mit zu unserem ersten Ziel, nach St. Ives in Cornwall, fast am westlichen Ende der britischen Inseln gelegen. 

Ein Rundgang durch die Stadt St. Ives, in 15 Stationen. Vom Bahnhof zum Hafen, zur Kunst, durch die alten Straßen und zurück zum Bahnhof.

Küstenort, Künstlerort, Ferienort. Schön, malerisch, pittoresk und manchmal deshalb ziemlich voll. 

1. St. Ives Station

1877 kam der erste Zug hier an und brachte die großstadtmüden Londoner an den Atlantik. Seitdem ist St. Ives ein Synonym für die Sehnsucht. Nach 6 Stunden und 40 Minuten fährt die Great Western Railway aus London in den Bahnhof ein und spuckt ihre Gäste aus. Die gute Bahnverbindung war der Grund, warum gerade hier, in Cornwall, die größte Künstlerkolonie Europas entstand. Sommer, Sonne, Sand ist das Versprechen. Die Wirklichkeit ist hin und wieder silbrig-grau und stürmisch.
Die Bahnstation ist Endstation. Winzig, blumengeschmückt und direkt am Meer. Aussteigen aus dem gelb-blauen Zug und direkt zum Strand. Bis zum Porth Veor Beach sind es nur drei Minuten. Der Schaffner winkt uns hinterher. 
Wir gehen los. Den Strand ignorieren wir schweren Herzens und gehen Richtung Stadt. Schon in der allerersten Kurve trauen wir unseren Augen kaum. Eine fast atemraubende Kulisse liegt uns gegenüber. Der Kern des alten Fischerdorfs St. Ives setzt sich perfekt in Szene. Im Vordergrund liegt der Hafen und dahinter steht die alte Häuserfront, als sei sie ein Schachtelbau aus weiß und grau. Und immer, egal bei welchem Wetter, schimmern die Granitfassaden der traditionellen Häuser im glänzenden Licht des Glimmers.

St.Ives mit West Pier und Hafen
Der Hafen von St. Ives

2. St. Ives Arts Club

Wir bleiben auf dem küstennahen Weg. Nach ein paar Ecken steht dort eine Bank, als sei sie extra aufgestellt für unsere Pause zum nächsten Fotoblick. Gegenüber ist der St. Ives Arts Club von 1890 und zeigt seit 130 Jahren Kunst. Die Unterkünfte für die Künstler waren damals preiswert und die Ateliers voller Licht, der Himmel klar und nicht verrußt wie in der großen Stadt. Die Kinder wurden an den Strand geschickt. Und die Fischer, Bauern und Bergarbeiter aus dem Ort standen den Malern Modell, um sich einen zusätzlichen Schilling zum eher kargen Leben zu verdienen.
Die Kreativität schafft Kunst und manchmal Kitsch. Das Durch-die-Galerien-streifen und das Schauen gleicht einem Blick ins Herz von St. Ives.

3. West Pier am Hafen

Nach ein paar Schritten stehen wir auf dem West Pier. Diesen Pier eine Seebrücke zu nennen, ist etwas überheblich. Doch ohne Zweifel ist er ein Ort für das Sich-glücklich-Schauen. Das Panorama bietet Hafen, Leuchtturm, Stadt, Strand und Kirche. Ein Seemann ruft laut „See the Seals“ und  wirbt zur Bootstour samt Seehunde-sehen. Im Hafenbecken taumeln die kleinen Fischerboote im seichten Wasser hin und her, bald wird es fort sein. Dann liegen die seetüchtigen Rümpfe auf dem weißgelben Sand und sehen aus wie tote Fische. Wer lange genug schaut sieht, dass irgendwann das Wasser wieder kommt. Das Spiel von Ebbe und Flut. An der Hafeneinfahrt gegenüber steht auf dem Bollwerk zur offenen See ein kleiner Leuchtturm in schwarz-weiß.
Den besten Beobachtungspunkt hat eine Möwe, die auf dem Dach eines Verkaufswagens von „Kelly’s Icecream“ sitzt. Jemand kauft sich Eis in der Waffel, leckt genießerisch versonnen und zack, ist die Möwe da und das Eis weg. Ein Raubtier am Atlantik. 
Die Leute gehen auf und ab, stellen ihre Liegestühle auf, legen rote Bäuche rein und schauen auf den Sand.
Von hier aus können wir ahnen, warum St. Ives ein Ort der Künstler ist. Es ist das Licht, das sich in der Gischt der Wellen bricht. Das immer hell ist, auch an grauen Tagen. Das silbrig wie ein Pixelmuster flirrt. Wer einmal hier war, will nie wieder fort. 

4. Legende der Heiligen Ia und die Geschichte von Zinn und Fisch

Landeinwärts steht die Kirche der Heiligen Ia, die St.Ives den Namen gab. Die Heilige Ia kam im 5. Jahrhundert ganz allein in Cornwall an. Ihr Herkunftsort war Irland. Ihr Ziel war es, das Christentum bekannt zu machen. Doch entweder kam sie zu spät, um wie geplant mit den anderen zu reisen, oder das Wetter würde sich, so entschieden es die anderen, als zu schlecht für reisende Frauen erweisen. Die Mönche segelten alleine ab und ließen die Frau am Ufer stehen. Ia winkte und weinte und begann, um ein Wunder der Überfahrt zu beten. Da kam ein Buchenblatt geschwommen. Mit jeder von Ias Tränen wurde es größer und größer und schließlich war es selbst ein kleines Boot. Ia stieg ein und das Buchenblatt als Nachem brachte sie sicher ans cornische Ufer. Sie kam in einer traumhaft schönen Gegend an, die seither ihren Namen trägt. Porth Ia ist der cornische Name für St. Ives. Ihre Kirche steht nicht weit vom Hafen. 
In Wirklichkeit, so erläutern es die Archäologen, kamen die ersten Siedler um 4000 v. Chr. in Cornwall an. Und seit der frühen Bronzezeit um 2150 v. Chr. gruben sie in diesem meerumtosten Land intensiv nach seltenem Zinn und Kupfer. Beide Metalle waren die Grundvoraussetzungen der vorgeschichtlichen Bronzezeit und wurden von hier aus bis ans Mittelmeer gehandelt. Die Bronzezeit war die Boomzeit für dieses scheinbar so abgelegene Land.

Das andere wichtige Handelsgut war seit Jahrtausenden der Fisch. Die Königin der Meerestiere war in Cornwall die Sardine, die auf englisch „Pilchard“ heißt. Die Fischer brachten sie nach harter Arbeit auf salziger See in den geschützten Hafen, die Frauen sortierten und verarbeiteten den silbrigen Fisch in den steinernen Gebäuden, die sie „Pilchard Palace“ nannten. Heute gibt es sie noch in ausgewählten Restaurants und in der Dose.

St. Ives. Liegestühle am Hafen.
Liegestühle am Hafen von St. Ives

5. Die Hafenpromenade in St. Ives

Das Wort ist groß. Der Weg ist schmal und auch nicht allzu lang. Ein Seehund schwimmt ins Hafenbecken und blickt uns neugierig mit großen Augen an. Läden, Restaurants und Bistros wechseln sich landseitig ab. Wir spielen das in allen Badeorten so beliebte Spiel „Menschen betrachten Menschen“. Oder schauen Leuten zu, die mühsam ihre laut bellenden Hunde aus dem Trubel zerren. Auf den Bänken sitzen Pommes Packungen mit Kindern und die Möwen lauern schon. 

Der Hafen von St. Ives
Der Blick auf den Hafen und die Hafenpromenade in St. Ives

6. Sloop Inn

Der Sloop Inn ist die Hafenkneipe, sie sieht aus wie im Bilderbuch. Keine Wand ist gerade und das graue Schieferdach hängt eingesunken krumm darüber. Am Haus steht das Datum 1312, doch das ist wohl Seemannsgarn. Innen ist es schummrig, außen ist bei halbwegs gutem Wetter jeder Platz besetzt. Ein tätowierter Gast trägt Biergläser hinaus, vielleicht ist ein Tribute aus St. Austell oder ein Doombar aus Rocks oder der hauseigene Gin dabei. Selbstverständlich gibt es Fish and Chips, der Duft des englischen Nationalgerichts zieht ungefragt in unsere Nasen. Ein Musiker spielt vor dem Pub Gitarre, er improvisiert Shantys und bleibt in der Tonart durchaus frei.

7. Strand, Küste, Meer und grüner Hügel

Der Weg führt im Zickzack durch schmale Straßen und an den Mauern des Meeres entlang. In den Hauswänden aus Granit glitzert der Glimmer. Am Schönsten ist es nach dem Regen, dann bricht jeder noch so kleine Stein das Licht. Wir gehen am Heimatmuseum vorbei, das eine Sammelbüchse für die Geschichten der Fischer und Zinner und für das harte Leben am westlichen Ende dieser Welt ist. 


Unter uns, in den Buchten, sind die kleinen Strände, die Wellen schlagen gegen dunklen Felsen. In den schmucken kleinen Häusern wohnt fast niemand mehr, alles in der Hand von der sich überall am Meer ausbreitenden Art Immobilienhai und airbnb zwecks Ferienvermietung. Wir erreichen den Porthgwidden Beach mit einer schönen Strandbar und seinen Strandhütten in bunten Farben. Zeit für eine kurze Pause.

Vor uns liegt ein grüner Hügel auf dem eine kleine, dem Heiligen Nikolaus geweihte, Kapelle steht. Wir stapfen den Hügel hinauf. Noch ein paar Schritte weiter steht die Coastguard Station von St. Ives, die Küstenwach- und Wetterstation. Der Blick von hier aus ist fantastisch und geht weit übers Meer. 

St. Ives, Cornwall. Ein Sehnsuchtsort. Meer, Möwen, Kunst.
St. Ives Blick zum Godrevy Leuchtturm

8. Leuchtturm Godrevy und Virginia Woolf

Weit draußen in der Bucht steht auf einer winzigen Insel der Leuchtturm. An den Felsen bäumen sich die Wellen des Atlantiks auf. Die Gischt spritzt hoch und leckt am weißen Turm. Wenn es Abend oder neblig wird, blitzt die Beleuchtung auf. Alle zehn Sekunden blinkt es weiß, fast überirdisch hell und blendend. 26 Meter hoch steht der Leuchtturm seit 1858 auf seiner wilden Insel, warnt vor der Gefahr des Riffs und markiert die Einfahrt nach St. Ives und Hayle. Doch für manches Schiff kam dieser Turm zu spät. Jahrhundertlang krachten Frachter an die Felsen. 1649 versank die gesamte edle Garderobe Königs Charles I. hier in den Wellen. Die brauchte er dann ohnehin nicht mehr, denn Ende eben diesen Jahres wurde er in London hingerichtet. 
Berühmt wurde der Leuchtturm durch ein Buch von Virginia Woolf, die schon als Kind ihre Ferien in St. Ives verbrachte. „Die Fahrt zum Leuchtturm“ spielt in Schottland, aber jede Szenerie darin beschreibt St. Ives und die Umgebung. Virginia kam mit ihrer Familie in jedem Sommer mit dem Zug aus London angereist. Sie logierten im Talland House, gleich oberhalb der Bahnstation, und blieben immer den ganzen Sommer lang. Von ihrem Kinderzimmer aus sah sie den Leuchtturm. Bis ihre Mutter starb, da war Virginia erst zwölf. Mit ihrem Tod  endeten die sorglosen Urlaubzeiten. Als Erwachsene kam sie wieder an die cornische Küste und erinnerte sich ihrer glücklichen Kinderzeit. St. Ives war wie ihr Anker und das Godrevy Lighthouse wurde für sie ein Symbol.

Von diesem malerischen Ausblick reißen wir uns los und folgen dem geteerten Weg um „The Island“, das nur eine halbe Insel ist. Der Blick ist frei aufs Meer. Am Wegrand stehen Bänke, in ihren Rückenlehnen sind Metallplaketten eingelassen, die an geliebte Menschen und unvergessliche Augenblicke erinnern. So wie es in England üblich ist. Immer habe ich mir vorgestellt, dass hier an diesem Weg einmal auch „meine“ Bank steht.
Am Ende macht der Pfad einen kurzen Bogen und erreicht den weiten, fast weißsandigen Porthmeor Beach. Die Surfer liegen wie dunkle Fischleiber auf ihren Brettern und spielen mit der See. Sandburgen werden gegraben, Angehörige im Sand verbuddelt, Menschenbäuche sind rotgebrannt, der Windschutz wackelt, die Möwen kreischen. Ein Tag am Strand.
Wir machen eine Pause im Porthmeor Beach Cafe. Einen Cider aus cornischen Äpfeln, dazu cornische Muscheln in Weißwein. Draußen sitzen hinter einer windschützenden Glaswand, den Wellen zuschauen, perfekt. 

9. Porthmeor Studios

Linkerhand, direkt oberhalb des Ozeans, sind die Porthmeor Studios. Sie gehören zu den ältesten Künstlerateliers in ganz England. Seit 1880 nutzen Künstler das vom Meer reflektierte Licht, das durch die großen, gen Norden zeigende, Fenster flutet. Ben Nicholson, Julius Olsson, Patrick Heron und viele andere haben in den Studios gearbeitet und St. Ives zum Künstlerort gemacht. 

10. Tate Gallery

Rechterhand steht die Tate, die berühmte Kunstgalerie. Sie zeigt in wechselnden Ausstellungen die Werke der Maler, Bildhauer und Töpfer, die in St. Ives gelebt und gearbeitet haben. Sie zeigt die Kunst derjenigen, die Sommer für Sommer den englischen Großstädten entflohen, die Kinder am Strand parkten, den kreativen Austausch suchten und zusahen, wie sich das Licht in der salzhaltigen Luft über dem Atlantik bricht. Ein Ort der Phantasie und der Farben.

11. Barnoon Cemetery, der alte Friedhof von St. Ives

Wir sind fast am Ende des Ortskerns angelangt. Unvermutet erstreckt sich vor uns, in bester Meerblicklage, der Friedhof „Barnoon Cemetery“. Für mich ist er trotz allen Schmerzes ein entspannter und glücklicher Ort. Wild wächst das hohe Gras zwischen den keltischen Kreuzen und über die alten Grabsteine kriecht das dunkelgrüne Moos. Die Inschriften sind vom Salzwind fast verwittert und scheinen aus endlos vergangener Zeit. Die Wellen des Meeres tragen die Tränen und das Rauschen des Wassers nimmt die Seufzer weit fort in die nächste Welt. Es ist still, besinnlich und, wenn der Nebel vom Meer heraufkriecht,  mystisch. Die Mutter, die bei der Geburt des vierten Kindes starb. Der Bergmann, der für immer unter Tage blieb. Der Seemann, den die kalten Fluten verschlangen. William Carbines, ein Passagier der Titanic. Er reiste 2. Klasse und wurde 19 Jahre alt. Die Erinnerung an Stephen Curnow Jenkin, der ebenfalls mit der Titanic unterging und nie gefunden wurde. Ein paar Schritte weiter liegen die Toten des Ersten Weltkrieges, ein Norweger ist auch dabei. Über allen Gräbern wächst die grüne Wiese, typisch für die englischen Friedhöfe. Im Frühling blühen die Osterglocken und hüllen alles in goldgelb.

12. Atelier und Garten von Barbara Hepworth

Wir verlassen das Meer und gehen landeinwärts über die Treppen erst hinauf und dann hinab zu einem Zauberort der Kreativität, zum Atelier und Garten von Barbara Hepworth. Das ist ein Ort, um einer anderen Seele nah zu sein. Raus aus dem manchmal übervollen Städtchen in eine Zone der Magie. Barbara Hepworth ist eine der bedeutendsten britischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Von 1939 bis 1975 hat sie in St. Ives gelebt. Ihr Atelier, Wohnort und Garten ist jetzt als Museum ein Teil der Tate Gallery. 
Ihr Haus ist klein, vier Zimmer auf zwei Stockwerken. Im Erdgeschoß erzählen Fotos und Gegenstände aus ihrem Leben. In einer der Vitrinen liegt der Orden, der ihr als „Dame Commander of the Most Excellent Order of the British Empire“ verliehen wurde. An den Wänden hängen großformatige Fotos. Barbara Hepworth schaut mit klugem Blick und zerzaustem Haar auf den Betrachter, im Hintergrund der Hafen von St.Ives. Eine Tafel berichtet über das Leben dieser mutigen Frau. Über ihre Kämpfe am Kunstmarkt, ihre Erfolge, ihre Kinder und ihre Männer.
Im Wohnraum oben sind zwischen dem Mobiliar die Objekte der Künstlerin gruppiert. Am liebsten möchte ich mit meinen Fingern über ihre runden Formen und zarten Saiten gleiten. 
Das Schönste ist der Garten. In einem kleinen Paradies sind Kunst und Natur eng verwoben, große Skulpturen wachsen zwischen Pflanzen. Am besten lässt sich Kunst und Grün vom weißen Gartenstuhl auf der kleinen Terrasse aus betrachten. 

13. Hauptstraße Fore Street

Nach ein paar Schritten stehen wir fast wieder am Hafen und wagen noch einen Abstecher in die Hauptstraße, in der sich im Sommer ziemlich viele Menschen drängen. Geschäfte rechts und Läden links, Einkaufen und Essen gibt es in reichhaltigem Angeboten. Am Anfang der Straße bietet St. Ives Booksellers cornischen Lesestoff für Regentage. Auch Rosamunde Pilchers Bücher, in England lange unbekannt, sind hier  inzwischen zu erwerben. Ein paar Schritte weiter auf der gleichen Seite ist Seasalt, die angesagten Kleider-Designer aus Cornwall. Am Verführerischsten jedoch sind die Läden, die Fudge verkaufen. Sahnebonbons, weich, schmelzend, zuckrig und voller Geschmack.

14. Hungrig auf Cornish Pasties in St. Ives

Es gibt unendliche Möglichkeiten in St. Ives den Hunger gut und schlecht zu stillen. Als sei die Stadt ein endloses Füllhorn für die Mägen der Touristen. Bei Blas Burger, immer eine Empfehlung, ist uns die Warteschlange viel zu lang. Wir wollen Cornish Pasty. Der Geruch der traditionell mit Fleisch, Steckrüben, Zwiebeln und Kartoffeln gefüllten Pastete verfolgte uns durch die halbe Stadt. Früher war die Pasties das Bergmannsessen. Es konnte gut mitgenommen und notfalls auch kalt gegessen werden. Für gute Cornish Pasty gibt es in St. Ives einen Ort, die Pengenna Bakery. High Street Nr. 9. Wir holen uns die frischen köstlichen Pasteten und essen sie auf einer Bank im nahen Park. 

15. Pub und Bahnhof St. Ives Station

Die Cornish Pasty macht so satt, dass wir auf unserm Rückweg zum Bahnhof noch einen kurzen Stop am Farmers Market beim Rathaus machen und dann bleibt für uns nur noch der Pub. Im Pedn Olva genießen wir ein Korev Bier aus St. Austell, dass sich gut mit der Pasty zu vertragen scheint. Und den grandiosen Abschiedsblick auf den Hafen und die Kulisse von St. Ives. 

Stadtansicht St. Ives

Die Great Western Railway steht bereit, wir steigen in den Pendlerzug. Und möchten in jedem Sommer endlos wiederkommen.

Das waren die Reisefrequenzen, heute unterwegs in St. Ives in Cornwall, UK. „Fernhören“ zu Sehnsuchtsorten am Meer.

Im Juni 2021 fand der G 7 Gipfel in St. Ives statt. Joe Biden, Präsident der USA sagte, es gefalle ihm so gut in Cornwall, dass er gar nicht wieder nach Hause möchte. Ich reiche ihm im Geiste die Hand.
Die Tagung war in Carbis Bay, einem ehemals eigenständigen Ort der zu St. Ives gehört. Die Gäste übernachteten im frisch renovierten Tregenna Castle Hotel, oberhalb des Ortskerns. Dort habe ich vor Jahren auch übernachtet, damals war es eher Jugendherberge mit feuchten Wänden im alten Haus. Boris Johnson hat versprochen, dass Cornwall vom G 7 Gipfel profitiert.

Tipps und Sehenswürdigkeiten für Eure Zeit in St. Ives:

Wo: St. Ives, Cornwall, England
Was: Rundgang durch den Ort. 15 Stationen
Transport: wer nicht mit dem Zug kommt, sollte auf dem großen und ausgeschilderten Parkplatz oberhalb des Ortes parken. Von dort zu Fuß in 15 min. oder mit dem Shuttlebus in den Ortskern
Tipp: Für Kunstgenießer: es gibt eine Kombiticket für die Tate Gallery und das Barbara Hepworth Museum. Skulpturen von Barbara Hepworth u.a. auch in der Kirche der St. Ia und vor dem Rathaus. 
Food: unbegrenzte Möglichkeiten. Pasties bei Pengenna, High Street 9. Pub Pedn Olva, West Porthminster Beach. Cornish Deli , 3 Chapel Street. Seafood Café, Fore Street.
Inspiration: „To the Lighthouse“ Fahrt zum Leuchtturm, Virginia Woolf. 
„.. – doch da wichen die Häuser zu beiden Seiten zurück und sie betraten den Kai, und die ganze Bucht breitete sich vor ihnen aus…Denn der großartige Tellervoll blauen Wassers lag vor ihr; der altersgraue Leuchtturm, fern, streng, mittendrin; und rechts, soweit das Auge reichte, verloren sich und sanken in sanften, flachen Flechten die grünen Sanddünen mit dem wild wehenden Gras, die immerfort davonzulaufen schienen, in irgendein von Menschen unbewohntes Mondland.“
♥️ Unser Lieblingsplatz: An der Küste entlangschlendern, in eine Strandbar einkehren, dem Meer und den Menschen zuschauen.

8 Gedanken zu „St. Ives, Cornwall. Ein Sehnsuchtsort. Meer, Möwen, Kunst.“

  1. Die wirklich wunderbare Reisebeschreibung stellt den Küstenort St. Ives vor als einen ganz besonderen Ort:
    Er bietet Handfestes wie Zinn -und Kupfergewinnung in der Bronzezeit oder derzeitigen Sardinen-Export. Doch dann werde ich vom glitzernden Glimmer im Granit der Häuserfassaden verlockt und verführt und St. Ives wird ein Ort der Sehnsucht und des Traumes. Es “taumeln die Fischerboote”, die “Wellen des Meeres tragen die Tränen” und ich wünsch mir da auch “meine Bank”! Humor blitzt auf wenn “rote Bäuche auf den Liegestühlen” gezeigt werden und “Pommes -Packungen mit Kindern auf den Bänken” gesehen werden, wo “Skulpturen zwischen Pflanzen wachsen”.
    Ungern aber dankbar erfüllt erwidere ich den Abschiedsgruß der 3 Möwen auf dem Dach.

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  2. Was für eine Einladung! Am liebsten würde ich gleich losfahren und es mit eigenen Augen sehen.
    Es muss wunderschön sein.
    Wenn ich nach Cornwall komme, besuche ich St. Ives, versprochen!
    Edith

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